Stand: 7.11.2025
Neben der Lage und der Ausrichtung hat besonders die Dachneigung einen großen Einfluss darauf, wie hoch der Ertrag einer Photovoltaikanlage ausfallen kann.
Welcher Neigungswinkel für Photovoltaik in Österreich ideal ist, welche Dachtypen sich am besten dafür eignen und wie Sie den Ertrag steigern können, erfahren Sie im Folgenden.
Ideale Dachneigung für Photovoltaik
Wichtigste Kernaussagen
Neigungswinkel: In Österreich liegt er optimal zwischen 20 und 50 Grad.
Dachtyp: Jede Dachform ist für PV geeignet, die Voraussetzungen unterscheiden sich dabei.
Tageszeit: Die Sonne wandert über den Tag hinweg, so verändert sich auch der Sonnenstand.
Jahreszeit: Der Sonneneinstrahlung ist nicht über alles Jahreszeiten hinweg konstant.
Selbstwartung: Ab einem Winkel von ca. 14 Grad reinigen sich die Solarmodule selbst.
Welcher Einfallswinkel liefert die besten Energieerträge?
Ihre Photovoltaikanlage erreicht den höchsten Energieertrag bei einem Einfallswinkel von 90 Grad. Trifft also das Sonnenlicht senkrecht direkt von oben auf die Solarmodule, gewinnen Sie den meisten Strom mit Ihrer PV-Anlage. Diese Theorie kann so gut wie nie in die Praxis umgesetzt werden: Während Ihre Photovoltaikanlage fest auf Ihrem Dach installiert ist, bleibt die Sonneneinstrahlung über die Jahreszeiten und auch im Tagesverlauf nicht konstant.
Optimaler Neigungswinkel in Österreich
In Österreich liegt der optimale Neigungswinkel von PV-Anlagen zwischen 20 und 50 Grad. Um ihn zu erreichen, kann entweder die natürliche Neigung von Schrägdächern ausgenützt oder bei Flachdächern mittels Aufständerungen nachgeholfen werden. Auch die Ausrichtung hat einen wesentlichen Einfluss auf den tatsächlichen Ertrag.
Welche Dachform hat die beste Neigung?
Generell liegt in Österreich eine Neigung zwischen 20 und 50 Grad mit Sonnenausrichtung ideal für eine PV-Anlage. Jede Dachform ist dafür photovoltaisch nutzbar, jedoch gibt es unterschiedliche Vor- und Nachteile:
- Bei Flachdächern wird eine zusätzliche Aufständerung für die passende Ausrichtung benötigt. Dadurch wird es der ideale Ort für eine Photovoltaikanlage.
- Die natürliche Dachneigung von Schrägdächern wie Satteldächern und Pultdächern ist ein großer Vorteil.
- Da Walmdächer vier Seiten haben, ist es einfach, die Solarmodule sonnenseitig auszurichten oder auch mehrere zu montieren.
Optimierung durch Aufständerung bei nicht idealer Dachneigung
Bei einer unpassenden Dachneigung müssen Sie nicht sofort bauliche Maßnahmen ergreifen. Durch die Verwendung einer Aufständerung kann Ihr Dach optimiert werden. Dabei werden die Solarmodule auf Metallträgern montiert. Diese sorgen für Stabilität und für den idealen Neigungswinkel.
Bei einer mehrreihigen Anordnung von Solarmodule z.B. auf einem Flachdach sollte ausreichend viel Platz zwischen den einzelnen Reihen einkalkuliert werden. Ansonsten stehen die Module im Schatten der anderen, was den Energieertrag verringert.
Sonneneinstrahlung verändert sich
Der optimalen Neigungswinkel wird von der Sonneneinstrahlung beeinflusst, die sich mit den Jahreszeiten aber auch innerhalb eines Tages immer wieder verändert.
Unterschiedlicher Sonnenstand im Tagesverlauf
Im Verlauf des Tages wandert die Sonne, wodurch sich auch der Einfallswinkel fortlaufend verändert. Da Ihre Photovoltaikanlage fest auf dem Dach installiert ist, sollten Sie einen Aufstellwinkel wählen, der im Verlauf des Jahres den durchschnittlich optimalen Energieertrag bietet.
Der Spielraum ist hier aber nicht frei wählbar:
- Bei Schrägdächern ist der Aufstellwinkel der Dachneigung großteils vorgegeben.
- Bei einem Flachdach bewegt sich dieser Winkel entsprechend der verwendeten Unterkonstruktion zwischen 10 und 30 Grad.
Neigungswinkel im Jahresverlauf - Flach im Sommer, steil im Winter
Der ideale Neigungswinkel an Ihrem Standort verändert sich auch mit den Jahreszeiten. Da die Sonne in den Sommermonaten höher und im Winter tiefer steht, kommt es darauf an, in welcher Jahreszeit die Solaranlage vorwiegend genutzt werden soll:
- Für die tief stehende Sonne im Winter sind steile Aufbauten optimal.
- Im Sommer steht die Sonne hoch und scheint damit direkter von oben. Daher sorgt im Sommer ein flacher Neigungswinkel zwischen 10 und 30 Grad für den perfekten Energieertrag.
Optimierung durch Nahführsysteme
Mit einem so genannten Nachführungssystem kann der Neigungswinkel an die jeweilige Jahreszeit angepasst werden. Sie bestehen aus beweglichen Gestellen, die die Solarmodule mittels Motoren ausrichten können.
Der Ertrag kann um bis zu 40 Prozen gesteigert werden.
Selbstreinigung & Schneelast – Neigung ist entscheidend
Neben dem Ertrag ist die Neigung der Solarmodule für die Selbstwartung wichtig. Schneelasten oder auch Schmutz sind Faktoren, die über die Ausrichtung des Winkels mitentscheiden. Grundsätzlich gilt – ab einem Winkel von ca. 14 Grad reinigen sich die Solarmodule selbst. Verunreinigungen werden mit dem abfließenden Regen weggewaschen und die Schneelast rutscht meist einfach nach unten.
Achten Sie hier bitte darauf, dass Schneefänge und zu flache Dächer diesen Vorgang nicht verhindern. In besonders schneereichen Regionen kann es notwendig sein, aufgrund der extremen Schneelast Photovoltaikanlagen steiler aufzustellen. Damit ist oft ein zusätzliches Montagesystem für höhere Neigungswinkel sinnvoll. Ob dies für Sie sinnvoll ist, weiß Ihr Salzburg AG-Energieberater.
Fazit: Optimale Neigung in Österreich zwischen 20 und 50 Grad
Für PV-Anlagen ist in Österreich ein Neigungswinkel zwischen 20 und 50 Grad ideal. Durch entsprechende Aufständerung und Halterungen können die Kollektoren auch bei ungünstiger Dachneigung in eine geeignete Position gebracht werden.
Der Sonnenstand verändert sich auch im Laufe des Jahres. Ein flaches Dach kann im Sommer höhere Erträge erzielen, während ein steiles im Winter Vorteile bietet. Daher sollte im Vorfeld überlegt werden, zu welcher Zeit der Solarstrom besonders benötigt wird (z.B. Ferienwohnung am See vs. Almhütte).
Die beste Neigung bringt schlussendlich aber nichts, wenn die Lage und Ausrichtung nicht berücksichtigt wird. Sie sind wiederum abhängig von der Sonnenstrahlung. So wird auf der Südseite im Sommer mehr Strom erzeugt als auf Westseite im Winter.
Oft gestellte Fragen...
Oft gestellte Fragen...
Wenn das Sonnenlicht senkrecht direkt von oben auf die Solarmodule trifft, wird der meiste Strom gewonnen. Der Neigungswinkel sollte in Österreich daher zwischen 20 und 50 Grad betragen. Ein Selbstreinigungseffekt ist ab 14 Grad gegeben. Es gibt die Möglichkeit, durch entsprechende Aufständerung und Halterungen die Kollektoren auch bei einem ungünstigen Neigungswinkel in eine geeignete Position zu bringen.
Auf einem Flachdach können Solarmodule montiert werden. Damit sich die PV-Anlage dort rentiert, müssen zusätzliche Aufständerung für die passende Ausrichtung sorgen.
Generell ist eine Neigung zwischen 20 und 50 Grad mit Sonnenausrichtung in Österreich ideal für eine PV-Anlage. Dafür kommen alle Dachtypen in Frage: Schrägdächer haben den Vorteil, dass sie bereits eine Neigung besitzen, während Flachdächer mit Metallträgern eine einfache Ausrichtung zur Sonnenseite ermöglichen.
Der Ertrag einer Solaranlage kann nicht nur anhand der Dachneigung berechnet werden. Er hängt von verschiedenen Faktoren (z.B. Ausrichtung) ab.